Bereits der Titel klingt wie ein programmatischer Aufruf, das Stück selbst aber verweigert Zusammenhänge und Schlussfolgerungen. In sieben ziemlich seltsamen szenischen Miniaturen bricht jeweils ein Störfaktor monströsen Ausmaßes in eine vermeintliche Alltagssituation ein. Oft hat dieser Störfaktor etwas mit dem Tod oder dem großen Unbekannten zu tun und stellt die Figuren vor die Frage, wer oder was sie als Mensch sein möchten, wie viel Anmaßung in der Entscheidung über Schicksal, über Leben und Tod sie haben wollen. Tendenziell kann man sagen: Sie wollen eher viel bis zu viel Macht an sich reißen und sind dabei, sich selber abzuschaffen. Szene für Szene wird in diesem Panoptikum skurriler Momentaufnahmen die Realität ein Stückchen weitergedreht und der Begriff „Fortschritt“ subtil ironisiert. Wem gehört, wem nützt der Fortschritt, den wir haben, eigentlich? Gibt es ihn überhaupt? Gibt es ein zivilisatorisches Ziel? Wird alles besser – oder besser nicht? Wer drückt den roten Knopf, oder brauchen wir ihn längst nicht mehr? GEGEN DEN FORTSCHRITT unternimmt in sehr lakonischem Ton eine aufgeklärt-boshafte Prognose der allernächsten Gegenwart.