Hamlet

"Hamlet ist unser Zeitgenosse. Wenn wir seine Erwartungen, sein ab initio-Attribut, in Hilflosigkeit verwandeln, entdecken wir den Menschen von heute, verschlungen von Verantwortlichkeiten, die ihn überfordern. Hamlet ist schlechthin eine urbane Figur und die urbanen Übel entgehen ihm nicht. Es ist kein Zufall, dass er eine freudianische Matrix darstellt, und wie wir wissen, ist die Psychoanalyse eine großstädtische Strömung. Wir sind also von der traditionellen Hamlet-Vorstellung mit Lawrence Olivier ausgegangen. Wir haben jedoch eine deutliche Distanz zu dieser standardisierten Normierung der Hamlet-Interpretation und zur rumänischen deklamatorischen Vorstellungsweise vorgezogen. Wir erlaubten uns eine fast filmische Montage des Textes und eine Polemik mit den klassischen rhetorischen Vorstellungen, die im Laufe der Zeit reife Regievisionen verkörpert haben. Die Konstruktion der theatralen Rätsel in der Vorstellung basiert auf eine Dekonstruktion des Textes. Ohne auf das dunkle Gesicht des dilemmatischen Prinzen von Dänemark zu setzen, wählten wir die Version des Rebellen ohne Ursache. Sein spielerischer Geist grenzt an Luzidität, und am Rande davon lauert der Wahnsinn. Hamlet theatralisiert die Welt neu und seine objektive und affektive Erinnerung wird durch Horatio dargestellt. Der Rest ist Schweigen." (Oana Stoica und Radu-Alexandru Nica)

8 Oktober 2008, Alba Iulia, Das Theaterfestival „Geschichten für kleine Kinder und Erwachsene”
6, 8 November 2008, Bukarest, Das nationale Theaterfestival
23 November 2008, Temeswar, Jubiläum des deutschen Staatstheaters Temeswar
10 August 2009, Gdynia, Polen, Das internationale Shakespeare Festival, Gdansk