Marat / Sade

nach Peter Weiss, Stück “Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade”
Text: Peter Weiss
Regie: Charles Muller
Übersetzt von: Ana Mureşanu
Bühnenbild: Dragoş Buhagiar
Musik: Vasile Şirli
Lichtdesign: Adriana Bârză-Cârstea
Dekorassistent: Tiberius Petre Trifan
Kostümeassistent: Irina Chirilă
Regieassistent: Bogdan Sărătean
Besetzung: Marius Turdeanu, Adrian Matioc, Serenela Mureşan, Diana Fufezan, Ciprian Scurtea, Ioan Paraschiv, Dan Glasu, Vlad Robaș, Eduard Pătrașcu, Cătălin Pătru, Veronica Arizancu, Cristina Ragos, Raluca Iani, Cendana Trifan, Cristina Stoleriu, Daniel Plier, Cătălin Neghină, Codruţa Vasiu, Dana Taloş, Mihai Coman, Viorel Rață, Liviu Vlad
Marat ist der Anwalt des Volkes, der von einer korrupten Herrscherklasse unterdrückt wurde. Sade befürwortet die absolute individuelle Freiheit. Marat besteht darauf, die Revolution fortzusetzen, unabhängig vom Preis. Sade plädiert für die Loslösung von der Realität. Die Geschichte zeigt, dass der erste ermordet wurde und dass sein politischer Erbe von Napoleon Bonaparte gelöscht wurde, während der zweite in einer Anstalt eingesperrt wurde, wo er schließlich starb.
“Marat/Sade ist die Geschichte eines Scheiterns.
Eingesperrt im Hospiz Charenton, inszeniert der Marquis de Sade ein Theaterstück über die letzten Stunden im Leben von Jean-Paul Marat, einem der radikalsten Schriftsteller und Politiker der Französischen Revolution, zusammen mit den Patienten und politischen Gefangenen, die in der Anstalt inhaftiert sind.
Radikal, anarchisch und bewegend, wird der berühmte Text von Peter Weiss, der 1966 mit dem Tony Award für das beste Theaterstück ausgezeichnet wurde, zum ersten Mal am Nationaltheater Radu Stanca in Sibiu aufgeführt, in einer Originalfassung des luxemburgischen Regisseurs Charles Muller. Seine Aktualität wird in allen Ländern zu spüren sein, in denen die Bürger mit den Politikern, die sie regieren, unzufrieden sind, und seine Schönheit und Dramatik wird von all denen verstanden werden, die eine Revolte erlebt haben. Das Universum dieses Stücks offenbart den Wahnsinn der Welt, in der wir leben; das Stück wird von Patienten einer psychiatrischen Klinik unter der Leitung des Marquis de Sade aufgeführt. Folgende grundlegende Frage tretet auf: Wer ist wirklich verrückt? Die Kranken oder diejenigen, die die Macht haben... und sie missbrauchen?
Wir müssen ohne Tabus arbeiten. Ich sage gerne, dass das Theater einer der wenigen Orte auf der Welt ist, wo wir über alles reden können, ohne von irgendjemandem beeinflusst zu werden. Wir müssen jeden Tag prüfen, ob wir noch in einer Demokratie leben und ob die freie Meinungsäußerung noch praktiziert und garantiert wird. Wir sollten uns nicht scheuen, über “Revolutionen” und ihre Misshandlungen zu sprechen. Historisch gesehen wissen wir, dass Revolutionen ihre Anhänger zerstören, dass die neuen Mächte immer vom Menschen verdreht werden, dass die Natur des Menschen egoistisch und paranoid ist; all das ist bekannt. Dennoch haben wir die Pflicht, uns darüber auf der Bühne zu äußern. Wo ist das Ideal und wo ist die Perversion dieses Ideals? In diesem Stück und insbesondere in meiner Interpretation dieses Stücks geht es um das Scheitern revolutionärer Ideen und das Scheitern der persönlichen Entfaltung. Das Publikum kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.” (Charles Muller)

KOPRODUZIERT MIT THÉ TRE MUNICIPAL DE LA VILLE D'ESCH-SUR-ALZETTE (LUXEMBOURG).
18, 19 März 2016, Esch, Luxemburg
Dauer:
1h 30min
Premiere Am:01-10-2014
Sektion:rumänisch

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