Oh, welch schöne Tage!

Von: Samuel Beckett
Regie: Mariana Cămărășan 
Übersetzung: Anca Mănuțiu 
Besetzung: Mariana Mihu Plier und Daniel Plier 
Bühnenbild: Alin Gavrilă

Technische Regie: Ștefan Bucșa 
Souffleuse: Corina Predescu 
Ton: Radu Murar 
Licht: Sergiu Pașcalău 
Video: Claudiu Mihailescu 
Requisiten: Nicolae Dogaru 
Kabinen: Lăcrămioara Fazakas 
Make-up: Elena Vlad

Video: Mariana Cămărășan und Vlad Lăzărescu 
Fotografie: Imago Vitas
Zeichnungen: Alexandra 
Künstlerische Regieassistenz: Amalia Iorgoiu 
Mit der Teilnahme von Alexandru Ucă – Spezialfigur
Eine einzigartig ausdrucksstarke Allegorie über den menschlichen Zustand im Kanon des Welttheaters, Oh, welch schöne Tage! synthetisiert in hervorragender Weise die großen Themen der Literatur von Beckett: das Warten, die Einsamkeit, die Unmöglichkeit den Fesseln der Realität zu entkommen.

Vorzeitig gealtert, inmitten einer trostlosen Welt, die als Übergang zwischen zwei Formen des (Nicht-)Seins dient, verkörpern Winnie und Willie nicht nur den physischen, sondern auch den spirituellen Verfall eines Universums, das von jeder göttlichen Präsenz verlassen wurde. Melancholisch, poetisch und fein mit Humor und Selbstironie akzentuiert, ist der Text eine Meditation über das Altern, das Gedächtnis, die unerbittliche Zeit, das Leben und das Glück. Dieser so typische irische Autorparadoxon synthetisiert und verurteilt gleichzeitig die Voreingenommenheit des Zuschauers. Die Tragödie der Beckettschen Figuren ist tatsächlich die alltägliche Tragödie, die endlose Zyklen eines mechanisierten Zeitgeistes und eines Lebens, das wir vergessen, zu leben. Doch Becketts unheilbarer Pessimismus verbirgt eine viel subtilere Kraft, nämlich den Glauben daran, dass jenseits dieser Welt eine vollständige Flucht möglich ist.

Die von Mariana Cămărășan inszenierte Aufführung manifestiert sich genau an dieser Grenze zwischen dem alltäglichen Verzweifeln und der Unmöglichkeit, eine zwischenmenschliche Verbindung herzustellen, einerseits, und den fantastischen Projektionen eines (alternativen) Paradieses andererseits. Aufgebaut wie eine Musikbox, bevölkert von Charakteren, die mechanisch die gleichen Gesten immer wieder ausführen, strahlt die Show ein lebendiges Licht, eine vertraute Atmosphäre und einen süß-sauren Duft aus. Mariana Mihu-Plier und Daniel Plier rekonstruieren eine wahre Choreografie der alltäglichen Rituale und überraschen mit einer naiven Verblüffung die vergängliche Schönheit dieser scheinbar bedeutungslosen Momente, die uns menschlich machen.
Dauer:1h 30min
Sektionrumänisch
Altersgrenze:Nicht für unter 12-Jährige empfohlen

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