„Romeo und Julia“ ist ein „Gefühl“, es ist der Knoten im Magen, der signalisiert, dass man sich verliebt hat, es ist der Zustand der Schwerelosigkeit, in dem „man seinen Kopf berühren muss, um sicherzustellen, dass er noch da ist“.
Die TNRS-Auffuhrung ist eine Reise in den grenzenlosen Raum der Liebe: ohne Logik oder Moral, ohne Klage und Verachtung, ohne Langeweile, ohne Kommentar. Hier ist Anziehung das erste Gesetz der Physik. Und die Kraft, mit der die jungen Menschen aufeinander zurasen, fühlt sich an wie deren Sturz in den Abgrund. Denn wo Begierde entsteht, entsteht auch Neid, wo Licht fällt, lauern Schatten um ihn herum. Ein schwarzer Flügel, ein Schrei, mitten auf einer Tanzfläche.
Andriy Zholdak, der Autor der Performance, nahm einen „Klassiker“ und mixte ihn neu. Der bekannte ukrainische Regisseur imaginiert im Stil einer filmischen, nichtlinearen Montage die Geschichte der beiden unglücklichen Liebenden, indem er einen surrealistischen Filter anwendet und Shakepseares poetische Sprache zum Leuchten bringt.
„Romeo und Julia“ ist ein Meteoritenschauer, verkörpert durch das junge Schauspielerteam des Theaters und durch die Studierenden der Schauspielabteilung, es ist die Referenz einer Lebensweise, jugendlich, schön und lebendig.