Camino Real

Text: Tennessee Williams
Regie: Cosmin Chivu
Scenovideo și light design: Andu Dumitrescu
Muzică originală: Hristo Namliev
Coregrafie și mișcare scenică: Ianoș Petrașcu
Dramaturgie: Thomas Keith
Adaptare text: Cosmin Chivu, Sanda Anastasof
Adaptare versuri: Gheorghe Gușan, Andrei Șerban
Manager proiect: Luminița Bîrsan
Asistent regie: Sanda Anastasof
Asistent proiect: Denisa Mureșan
Distribuție: Marius Turdeanu, Adrian Matioc, Viorel Rață, Dana Taloş, Pali Vecsei, Ioan Paraschiv, Diana Văcaru-Lazăr, Cendana Trifan, Oana Marin, Mariana Mihu – Plier, Codruţa Vasiu, Liviu Vlad, Ali Deac, Ștefan Tunsoiu, Iustinian Turcu, Andrei Suveică, Cezara Crețu, Andrada Oltean
"Camino Real ist eine Stadt am Rande der Welt, gelegen in einem Polizeistaat, einem unbestimmten Land in Lateinamerika. Der zentrale Konflikt besteht zwischen der absoluten Macht, die von Gutman (zusammen mit seinen Offizieren) repräsentiert wird, und dem einfachen Volk, zu dem Straßenverkäufer, Wahrsager und Prostituierte gehören. Gutman verwehrt den Armen und Besitzlosen die einzige verbliebene Wasserquelle und droht öffentlich, dass ein Aufstand oder eine Revolution zum Weltuntergang führen könnte.
Die Figuren, die Tennessee Williams aus den Seiten der Geschichte und der Literatur auferstehen lässt sind Don Quijote, Casanova, Camille und Lord Byron. Sie sind jetzt Zeitgenossen, die hoffen, ihren Lebenssinn zu finden und zusammen an einem zu Ort leben, an dem Korruption und Gleichgültigkeit den menschlichen Geist fast lahmgelegt und zerstört haben. Wir sind Zeugen eines Abenteuers voller Humor, Brillanz, Armut, Leidenschaft, Verzweiflung und Schwelgerei, einer Reise in die Sackgasse. Wie ein wilder Traum kann die Reise des zentralen Helden Kilroy als apokalyptischer Tunnel der Menschexistenz, als Delirium in einer Stadt der Sünde oder als Weg zur Erlösung betrachtet werden. Die Hauptfigur, ein ehemaliger Boxchampion "mit einem Herz so groß wie ein Babykopf" stellt sich seinen Lebensentscheidungen vielleicht zum letzten Mal. Kilroy, dieser unschuldige Fremde, wird verführt, ausgeraubt, geschlagen, getötet und vielleicht am Ende erlöst.

Das Stück "Camino Real" besteht aus einem Prolog und sechzehn "Scheidewegen". Die Gebäude zwischen den sechzehn Straßen sind überbevölkert, umhüllt von Geheimnissen, Reichtum oder Armut und fleischlichen Begierden, nach dem Bild und Gleichnis der Wesen, die sie bewohnen. Wie der Autor betont, impliziert "Camino Real" die Konstruktion einer Parallelwelt, einer separaten Existenz. Folglich ist das Stück nicht in traditionelle Akte unterteilt, sondern in "Scheidewegen", nach einer dramatischen Konstruktion, die die moderne Vorstellung von Zeit repräsentiert; eine Konstruktion die nicht linear, sondern fragmentiert ist. Diese Fragmentierung der menschlichen Erfahrung deutet auf die augenblickliche Konzentration auf den Moment hin, auf eine Episode, die in der Zeit gefangen und im Raum eingefroren ist. Hier kann der Zuschauer in den verborgenen Winkeln menschlicher Motivationen verweilen, wo das Verhalten klar und dennoch komplex ist. Das Stück weigert sich, die Zeit als sequenziell oder als etwas, das alle Menschen gleichmäßig empfinden, zu betrachten. Die Zuschauer sind nicht nur Augenzeugen, sondern werden zum Mitmachen eingeladen. Nicht in einem "Spiel", auch nicht in einer "vorhersehbaren Farce", Anfang-Intrige-Aktion-Höhepunkt-Ende, sondern in einer delirierenden Fragmentierung, die durch den menschlichen Geist selbst erzeugt wird.

Die zentrale Botschaft des Stücks dreht sich um eine meditative Progression in Richtung Gedankenfreiheit und Mobilität der Marginalisierten und Kriminalisierten gegen die absolute Macht der restriktiven Kräfte." Cosmin Chivu, Regisseur
Dauer:
1h 50min
Premiere Am:19-01-2020
Sektionrumänisch

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