Drei Schwestern

‘Ein langer, scharfer Schall zischt in unserem Gehirn. Es ist der Soundtrack aller Augenblicke, in denen wir glücklich hätten sein können. In denen sich unser Leben verändern konnte. Es ist der Klang des wiederholten Scheiterns, der jedem von uns in Großbuchstaben auf die Stirn geschrieben steht. Ein abgestumpfter Schrei vom Ohr bis ins Gehirn und vom Gehirn bis in die Seele. Tschechows unheroische Helden stellen die strengste Studie über das Glück dar. Glück. Das Glück, welches vergisst, bei manchen Leuten zu erscheinen. Über dem wir nur lesen oder von dem wir uns Begegnungen vorstellen.’ Andrei und Andreea Grosu

In “Drei Schwestern” wird gewartet. Auf die Liebe, das Leben, den Anfang, bis das Ende kommt. “Wir wurden geboren, um zu lieben”, sagt einer von Tschechows Unglücklichen und fasst damit alle Existenzen zusammen, die unbedeutend erscheinen. Die Liebe erträgt alles. Sie ist es, die unseren Bemühungen einen Sinn gibt. Diese Menschen, die so unberuhigt nach Liebe suchen und sich vor dem Gedanken fürchten, dass sie nicht gesehen und geliebt werden könnten, stehen im Mittelpunkt dieser Aufführung. Sie wollen nur eines: dem Leben zu entkommen, in dem sie gefangen sind, davonzurennen, zu schreien, unsichtbare Barrieren zu durchbrechen, die Luft zu atmen, die sie spürten, als sie zu träumen wagten. Frei zu sein. Im Namen der Liebe.